Somatic Experiencing® (SE) mit Kindern


Was für ein Kind ein Schockereignis sein kann, wird oft aus Sicht des Erwachsenen als Kleinigkeit abgetan, verkannt und als nicht traumatisierend angesehen. Schockereignisse können für das Kind anhaltende Folgen nach sich ziehen. Je nach Alter sind Kinder körperlich und emotional sehr verletzlich. Im Idealfall lernen die Kinder durch die Eltern gesetzte Grenzen mit deren Hilfe zu akzeptieren und auch ihre Grenzen werden geachtet und respektiert. Nicht geachtete Grenzen können für das Kind traumatisierend sein.
Fehlen dem Kind in schwierigen Momenten die Ressourcen oder sind diese nicht abrufbar, gerät sein Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Mögliche überwältigende Ursachen können Stürze, Unfälle, sowie invasive medizinische und operative Eingriffe sein. Aber auch psychischer Druck, hervorgerufen durch abwertende Behandlung, Vernachlässigung, Trennungssituationen, Krankheit und Todesfälle in der Familie usw. All dies begünstigt eine Entwicklung von Trauma Symptomen. Oft treten die Symptome mit einer Verzögerung von Monaten oder noch längerer Zeit auf. Aus diesem Grund ist es manchmal schwierig eine Verbindung zwischen der Entwicklung des Symptoms und dem Ereignis herzustellen.


Mein therapeutisches Spiel mit Kindern

Die Eltern sind während der Therapiesitzung mit dabei, sie nehmen die Rolle des Beobachters ein. Nachdem das Kind sich im Raum voller Spielmöglichkeiten orientiert hat und angekommen ist, unterstütze und ermutige ich seine Neugier, seine Empfindungen wahrzunehmen und zu erforschen. Fühlt sich das Kind sicher, baut sich der Stress im Körper ab und das Kind zeigt sein Verhaltensmuster. Es gibt Kinder, die zu Beginn schüchtern sind und Kinder, die sehr bewegungsfreudig sind. Jedes Kind ist einzigartig und möchte «in einem Feld» (in unserem Fall den Rahmen, den ich ihm gebe), gehalten und erfasst werden. Im körperlichen Spiel benenne ich meine neutrale Beobachtung in der aktuellen Situation. Bei zunehmender Aktivierung fordere ich Pausen ein. Durch die Verlangsamung haben die Nervensysteme des Kindes der Eltern und meine Zeit, die Interaktion zu «verdauen». Mit den Eltern zusammen verbalisiert das Kind die Erlebnisse, zeigt diese durch Bewegungsmuster und Emotionen. Die Eltern unterstützen, bestätigen die Geschichte, sowie ihre Beobachtungen verbal. Es geht nicht nur darum, das Nervensystem zu regulieren, sondern auch um die Fähigkeit des Kindes, seine Selbstregulation zu entwickeln. Das Kind bekommt so den Boden für den nächsten Entwicklungsschritt.


Typische Beispiele im Entwicklungsbereich können sein:

  • Das Kind leidet unter Appetitlosigkeit
  • schläft schlecht
  • ist wütend und reizbar
  • fühlt sich einsam
  • schämt sich
  • ist verwirrt
  • hat Konzentrationsschwierigkeiten
  • spielt immer wieder dasselbe und ist aggressiv


Quellenangabe: 
Fachliteratur Somatic Experincing für Kinder
Neuroaffektive Therapie mit Kindern und Jugendlichen, Marianne Bentzen und Susann Hart
Persönliches Wissen und praktische Erfahrung Edith Travaini-Zellweger

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